XML hat in der Datenverarbeitung eine wichtige Bedeutung, aber für viele ist dieses Kürzel ein Rätsel. XML ist die Abkürzung für „Extensible Markup Language“ und wird verwendet, um Daten zu strukturieren und zu identifizieren. Im Gegensatz zu HTML, das darauf abzielt, Inhalte im Internet darzustellen, liegt der Fokus von XML auf der Organisation von Daten in hierarchischer und kohärenter Weise.
Eine Arbeitsgruppe des World Wide Web Consortiums (W3C), an der Tim Bray und andere Experten beteiligt waren, entwickelte XML. Die Absicht bestand darin, eine Auszeichnungssprache zu entwickeln, die flexibel, erweiterbar und menschenlesbar ist und plattformunabhängig verwendet werden kann.
Entstehung von XML und sein Aufbau
In den späten 1990er Jahren entstand XML, als die Notwendigkeit einer einheitlichen Methode zur Beschreibung von Daten zunehmend an Bedeutung gewann. Die große Anzahl an Datenformaten und die zunehmende Vernetzung von Systemen erforderten eine Sprache, die es ermöglichte, Informationen unabhängig von Plattformen und Anwendungen auszutauschen. XML ist in seiner Struktur so konzipiert, dass es gleichermaßen von Menschen und Maschinen verarbeitet werden kann. Elemente, die Daten umschließen und ihnen eine Bedeutung zuweisen, werden als „Tags“ bezeichnet. Es könnte ein einfaches XML-Dokument wie folgt dargestellt werden:
<Person> <Name>Max Mustermann</Name> <Alter>30</Alter> <Beruf>Softwareentwickler</Beruf> </Person>
Hier wird klar, dass XML eine Struktur aufweist, die baumartig ist. Die Möglichkeit zur Verschachtlung von Elementen ermöglicht es, komplexe Hierarchien und Beziehungen zwischen verschiedenen Datenelementen darzustellen.
Ein wesentliches Kennzeichen von XML ist die Option, eigene Tags und Strukturen festzulegen. XML eignet sich aufgrund seiner Flexibilität hervorragend für den Datenaustausch zwischen verschiedenen Systemen, da es den individuellen Bedürfnissen gerecht werden kann. Ein weiterer wichtiger Bestandteil von XML sind die Attribute. Diese ermöglichen es, zusätzliche Informationen zu den Elementen hinzuzufügen. Hier ein Beispiel:
<Book ISBN="123456789"> <Title>Introduction to XML</Title> <Author>John Doe</Author> <Price currency="USD">29.99</Price> </Book>
In diesem Beispiel gibt das Attribut “ISBN” dem Element “Book” eine eindeutige Identifikation, während das Attribut “currency” dem Element “Price” die Währung des Preises zuweist.
XML ist nicht nur vielseitig einsetzbar, sondern auch leicht zu lesen. Da es sich um einen Text handelt, ist es den Menschen möglich, den Inhalt ohne Schwierigkeiten zu verstehen, was die Fehlerbehebung und -entwicklung vereinfacht. In einer Zeit, in der die Komplexität der Daten zunimmt, ist XML als strukturierte Datenbeschreibungssprache nach wie vor ein zentraler Bestandteil des Informationsaustauschs zwischen Plattformen und Anwendungen. Das XML-Format ist aufgrund seiner flexiblen Struktur ein unverzichtbares Werkzeug für Entwickler und Datenarchitekten.
XML vs. HTML
XML und HTML sind die wichtigsten Bausteine des World Wide Web, wenn es um Auszeichnungssprachen geht. Auf den ersten Blick mögen sie ähnlich aussehen, doch sie haben verschiedene Aufgaben und bestimmte Anwendungsgebiete. Lasst uns die Differenzen und Ähnlichkeiten zwischen XML und HTML untersuchen.
HTML: Die Sprache des Webdesigns
HTML, auch HyperText Markup Language genannt, ist die Sprache, mit der die Struktur von Webseiten beschrieben wird. Ihr primäres Ziel ist es, Webbrowser-Inhalte zu organisieren und zu präsentieren. HTML verwendet vordefinierte Tags wie <h1> für Überschriften, <p> für Absätze und <a> für Hyperlinks, um den Browsern mitzuteilen, wie die Inhalte interpretiert und dargestellt werden sollen.
HTML konzentriert sich stark darauf, Inhalte darzustellen, und stellt eine klare Struktur zur Verfügung, in der Texte, Bilder, Hyperlinks und andere Medienelemente angezeigt werden können. Es verwendet vordefinierte Tags mit einer vordefinierten Bedeutung, die standardmäßig von den meisten Webbrowsern interpretiert werden können.
<!DOCTYPE html> <html> <head> <title>Beispiel HTML-Seite</title> </head> <body> <h1>Willkommen auf meiner Webseite!</h1> <p>Dies ist ein Absatz mit HTML-Inhalt.</p> <a href="https://www.example.com">Besuchen Sie meine Website</a> </body> </html>
XML: Die universelle Datenbeschreibung
XML, auch bekannt als Extensible Markup Language, zielt darauf ab, Daten zu strukturieren und zu identifizieren. Die Flexibilität besteht darin, dass benutzerdefinierte Tags definiert werden können und dass es keine vordefinierten Tags für die Inhaltsanzeige hat. XML konzentriert sich darauf, Datenaustausch und -organisation zwischen unterschiedlichen Systemen vorzunehmen.
<Person> <Name>Max Mustermann</Name> <Alter>30</Alter> <Beruf>Softwareentwickler</Beruf> </Person>
Ein unkompliziertes XML-Beispiel beschreibt hier eine Person mit Namen, Alter und Beruf. Im Gegensatz zu HTML, das darauf ausgelegt ist, Inhalte in einem Webbrowser anzuzeigen, ermöglicht XML Entwicklern, ihre eigenen Tags zu erstellen und die Struktur den Bedürfnissen ihrer Daten anzupassen.
Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Zweck:
- HTML: Strukturierung und Präsentation von Inhalten im Web.
- XML: Strukturierung und Kennzeichnung von Daten für den Austausch zwischen verschiedenen Systemen.
Flexibilität:
- HTML: Verwendet vordefinierte Tags mit festen Bedeutungen.
- XML: Ermöglicht die Definition eigener Tags und bietet somit größere Flexibilität.
Zielgruppe:
- HTML: Ausgelegt für Webbrowser und die Anzeige von Inhalten.
- XML: Konzentriert sich auf den Datenaustausch zwischen verschiedenen Anwendungen und Plattformen.
Insgesamt ähneln HTML und XML den beiden Seiten der gleichen Münze. XML erlaubt einen strukturierten und erweiterbaren Datenaustausch zwischen verschiedenen Systemen, während HTML die visuelle Darstellung von Inhalten im Web vereinfacht. Beide leisten einen Beitrag zur Gestaltung der Internet- und Datenverarbeitungswelt auf ihre Art.
